Japan
Japan ist als das Land der aufgehenden Sonne bekannt, denn der Landesname setzt sich aus zwei Kanji Schriftzeichen
zusammen: 日 (Aussprache ni, bedeutet ungefähr Tag oder Sonne) und
本 (Aussprache hon, bedeutet ungefähr Ursprung, Wurzel oder
Beginn). Das zusammengesetzte Schriftzeichen kann sowohl Nippon にっぽん
als auch Nihon にほん ausgesprochen werden. Nippon wird jedoch eher in der
formalen Sprache verwendet, Nihon kommt häufiger in der Alltags- & Umgangssprache vor.
Japan besteht aus einer Inselkette, welche sich entlang der Ostküste Asiens erstreckt, und ist demnach
ein Inselstaat. Die Hauptinseln sind Hokkaidō, diese befindet sich im Norden, und Honshū, welche die
größte Insel ist, sowie Shikoku und Kyūshū, die im Süden liegenden Inseln.
Hinzu kommen 6.848 kleinere Inseln, die in der Seto-Inlandsee anzutreffen sind sowie in der Kette der Ryūkyū-Inseln.
Japan hat keine direkten Nachbarländer, indirekt kann man aber Russland, Nordkorea, Südkorea, China und Taiwan dazuzählen.
[Quelle]
Schulsystem
Das japanische Schulsystem ist aufgeteilt in Grundschule, Mittelschule, Oberschule und Hochschule.
Das Schuljahr beginnt jeweils am 1. April und Ganztagsunterricht ist die Regel.
In Japan sind 9 Jahre Schulbesuch Pflicht, sprich Grund- und Mittelschule.
Viele Schulen, jedoch nicht alle, verlangen das Tragen einer Schuluniform und das bedeutet,
dass man an der Uniform der Schüler erkennt, auf welche Schule sie gehen. Des weiteren gibt es eine Uniform für den Winter
und eine für den Sommer, der Wechsel ist terminlich festgelegt.
Japaner besuchen den Kindergarten im Alter von 3 bis 5 Jahren,
- im Alter von 6 bis 11 Jahren die Grundschule (1. bis 6. Klasse)
- im Alter von 12 bis 15 Jahren die Mittelschule (7. bis 9. Klasse)
- im Alter von 16 bis 18 Jahren die Oberschule (10. bis 12. Klasse).
Zu den Schulfächern gehören Japanisch, Mathe, Sozialkunde, Musik, Hauswirtschaft, Kunst, Sport, Ethik, Naturwissenschaften,
Technik und Englisch als Wahlfach. Vor dem Übergang zur Oberschule (allgemein bildende oder berufsbezogene Oberschulen) und
später zur Hochschule (Uni) ist eine anspruchsvolle Aufnahmeprüfung zu bestehen. Viele besuchen zusätzlich Paukschulen, um
sich speziell auf diese Prüfungen vorzubereiten. Nach der Oberschule folgt in der Regel ein 4jähriges Studium. Übrigens:
die Wahl der Schule bestimmt in Japan alles, schon der Kindergarten kann ausschlaggebend für den späteren Beruf werden!
Schuluniformen
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Usagi und Ami tragen von Staffel 1 bis 4 dieselbe Schuluniform, obwohl Makoto auf die gleiche Schule (Juuban Junior High School)
wie ihre beiden Freundinnen geht, trägt sie eine andere. Usagi fragt sie also, warum das so ist und Makotos Antwort: Na ja, weil mir das was ich an habe besser steht.XD Rei geht auf eine Privatschule (T·A Private Girls School), sie trägt in allen 5 Staffeln dieselbe Schuluniform. Minakos unterscheidet sich nur wenig zu der von Usagi und Ami: Sie hat u.a. keine Schleife und nur einen weißen Streifen (Shiba Koen Junior High School). In der 5ten Staffel wechseln Usagi, Ami, Makoto und Minako die Schulen, sie gehen jetzt auf ein die Juuban Senior High School und tragen auch dieselben Uniformen. (Makoto steht auch eine blaue Schuluniform sehr gut. XD) |
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Chibiusa trägt in der 2ten Staffel die Uniform links zusehen. Ab und an sieht man sie auch mit einem Pullover. Sie trug diese als sie aus der Zukunft kam und ich habe 2 Theorien: Sie trägt die Uniform in ihrer Schule in der Zukunft ODER es ist keine Uniform die einer bestimmten Schule angehört, und sie trägt diese halt gerne, da sie ihr gefallen. XD Es drängt sich aber auch die Frage auf, ob an ihrer Schule überhaupt Uniformpflicht besteht, denn in Episode 81, wo man sie in dieser sieht, trägt sie als Einzige diese Uniform. In Staffel 3 hat sie eine andere Uniform an und auch in dieser sieht man nur sie, niemanden sonst. Genau so verhält es sich mit ihrer Schuluniform der 4ten Staffel: Neben ihren Klassenkameraden ist sie die einzige, welche eine Uniform trägt. Alle anderen tragen ihre Alltagssachen. Daher ist hier der Verdacht sehr groß, dass Chibiusa einfach nur Fan derartiger Uniformen ist. XD |
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Michiru, Haruka und Hotaru tragen in der 3ten Staffel die Uniform der Mugen Schule, wobei Haruka den Anzug bevorzugt. Die Schleife von Hotaru hat eine andere Farbe, als die von Michiru, und ich denke das ist deswegen, weil Hotaru einige Stufen unter Michiru und Haruka ist. Es wird sich hierbei wohl um eine sogenannte Rangordnung handeln, irgendwas hatte ich darüber auch mal gelesen gehabt, aber ich weiß leider nicht mehr wo. @__@ Klingt doch auch ziemlich logisch, nicht wahr? Mir ist das vorher mit der Schleife nie aufgefallen, erst dann, als ich gezielt nach Bildern gesucht hatte. Wieso ist mir das nie im Anime aufgefallen?! XD Manchmal sieht man halt den Wald vor lauter Bäumen nicht. *hehe* |
Das Themengebiet Japan ist unheimlich vielfältig und Amaya hat viele interessante Artikel zu verschiedene Themen verfasst und ich finde, da ihre wundervolle Page Crystal Tokio offline gegangen ist, dass ihre Artikel hier unbedingt aufgelistet werden müssen. Nachfolgende Texte stammen also von der ehrenwerten Amaya!
• Kultur
Die japanische Kultur besitzt ihre Wurzeln sowohl zu altaischen Stämmen, sowohl zu ozeanischen Stämmen.
Am Wahrscheinlichsten ist es, dass Japan aus beiden Richtungen besiedelt wurde, bis eine Vermischung stattfand.
Belege dieser Kultur findet man in alten Bandkeramiken. Daher bezeichnet man sie auch Jomon-Kultur.
In der zweiten Phase, der Yayoi-Kultur konnte man erste Landwirtschaftstechniken, wie den Trockenfeldbau nachweisen.
Koreanische Einwanderer brachten eine große Anzahl an Neuheiten nach Japan. U.a. den Reisanbau, sowie neue Techniken des Hausbaus, sowie der Keramik,
Bronzeschmiedekunst und den Bau von Hügelgräben. Diese Phase nennt man die Kofun-Zeit.
Die koreanischen buddhistischen Mönche brachten im 7. Jahrhundert neben der Religion auch die chinesische Schrift, den Konfuianismus, sowie die
chinesischen Klisser nach Japan.
Die Heian-Zeit wurde von der Dichtkunst und der Literatur geprägt. Der Hofadel brachte diese aus dem chinesischen Erbe nach Japan.
Das Land wurde in den darauffolgenden Epochen immer wieder von Bürgerkriegen verwüstet und so stieg der Schwertadel, die Bushi (später auch Samurai),
zu wichtigsten Schicht auf. Diesen Kriegern sprach der Zen zu. Dieser entwickelte sich aus einer Form des Buddhismus, neben der Kriegskunst, sowie der
Schwerschmiedekunst.
Japan kam erst im 17. Jahrhundert in der Edo-Zeit unter den Tokuhawa zur Ruhe. Nun wurden die Samurai zur Beamtenschicht und bewahrten ihre
Kriegertugenden in den Kampfkünsten des Bujutsu, sowie Budo auf.
In der Dichtkunst, der Gartenkunst und der Musik spiegelte sich nun der Einfluss des Zen wieder.
Es war an der Reihe, dass in dieser Epoche auch die Hündler zu Reichtum gelangen und somit die vierte Schicht ausmachten. Der soziale Weg war ihnen
verwehrt und daher suchten sich die Händler einen Weg in der Kunst die Samurai zu übertrumpfen.
Daher förderten und unterstützten sie die Teehäuser, in denen die Geishas Teezeremonien abhielten und ihre Blumensteckkunst,
aber auch Musik und Tanz praktizierten.
Ebenso förderten sie das Kabuki-Theater und daher entstanden in den Städten nach und nach sogenannte Vergnügungsbezirke. Besonders in Edo,
wo die Daimyo das halbe Jahr unter der direkten Kontrolle des Shogun verbringen mussten.
Doch seine dritte Blütezeit erlebte Japan in der Nachkriegszeit. Japan brachte eine lebhafte Popkultur hervor, in der sie westliche Einflüsse mit
japanischer Tradition verbindeten.
• Etikette
Japan ist ein Land voller Traditionen und Etikette. Wie in kaum einem anderen Land, legt man in Japan enormsten Wert auf die Einhaltung gewisser Verhaltensregeln.
Japaner unter sich halten sich streng an diese Etikette. Eine Nichteinhaltung wird mit im schlimmsten Fall mit dem Verlust der Familienehre bestraft.
Bei Gaijin (japanisch für Ausländer) wird eine höhere Toleranzgrenze gesetzt.
Aber auch Besucher von Japanern sollten diese Grenze nicht zu häufig überschreiten und sich lieber im Vorfeld über japanische Gebräuche schlau machen.
Die folgenden Punkte erklären euch die wichtigsten Verhaltensregeln in der japanischen Etikette:
Die Wa - Harmonie
In der japanischen Kultur hat die Harmonie eine extrem wichtige Bedeutung. Harmonie zu wahren ist eine wichtige Tugend.
Bei Problemen sollte man in Japan also nicht laut werden oder wild herumgestikulieren.
Selbst bei tiefgehenden Beziehungsproblemen wird nach Aussen hin stets Einigkeit und Harmonie gezeigt, um einen Gesichtsverlusst gegenüber Anderen zu vermeiden.
Diese Regel wird auch gegenüber Ausländern niemals gebrochen.
Arbeit und Leben in Gruppen ist in Japan Gang und Gebe. Somit ist Individualismus in Japan stark verpönt. Japaner leben nach den japanischen Sprichwort
"Herausstehende Nägel müssen eingeschlagen werden"
Jedoch setzt sich in der japanischen Jugend der Individualismus heutzutage mehr und mehr durch.
Ja oder Nein?
Ein sehr bekanntes Gerückt über Japaner, ist, dass sie nicht "Nein" sagen können. Dies stimmt so jedoch nicht ganz.
Japaner haben verschiedene Arten "Nein" zu sagen. Hierbei geht es auch um die Wahrung der Harmonie.
Ein direktes "Nein" wird man in Japan nur sehr selten hören. Dafür haben sie zwei Arten von "Ja", die man oft sehr schwer unterscheiden kann.
Das "Honne-Ja" ist ehrlich gemeint und entspricht wirklich einer Zustimmung.
Das "Tatemae-Ja" entspricht nicht der wahren Meinung oder Absicht.
Da diese Unterscheidung gerade in westlichen Kulturen oft nicht verstanden wird, kursiert häufig die Meinung, Japaner wären falsch.
Am Ehesten erkennt man die wahre Meinung des "Ja" anhand der Situation, dem Gesichtsausdruck oder der Betonung.
Wortlose Kommunikation
Japaner sind wahre Meister der Wortlosen Kommunikation. Häufig gilt der Vorsatz "Manches bleibt besser ungesagt."
Gerade heikle und unangenehme Themen sollten häufig nicht angesprochen werden. Penetrantes Nachbohren oder gar Drängeln ist sehr verpönt.
Auch eine förmliche Begrüßung verläuft wortlos. Mit einer höflichen Verbeugung.
Dame - Tabus
"Dame" bedeutet auf japanisch "So geht das aber nicht!"
In Japan gibt es einige ungeschriebene Tabus, die unbedingt zu beachten sind:
- In asiatischen Ländern lässt man niemals die Stäbchen im Reis stecken. Dies ist ein Zeichen einer Beerdigungszeremonie und ist somit höchst unangebracht.
- Ebenfalls nimmt man niemals etwas mit den Stäbchen, wenn ein anderer etwas in den Stäbchen hält. Auch dies erinnert an eine Beerdigungszeremonie
- Japaner schnauben sich niemals laut die Nase. Eher ziehen sie die Nase hoch. Niemals ein Taschentuch anbieten. Das gilt als Beleidigung.
- Japaner geben niemals Trinkgeld. Japanische Bedienungen verweigern auch die Entgegennahme von Trinkgeld.
- In Japan giesst man sich niemals selbst ein. Das gilt als unhöflich.
- Man giesst sich keine Soyasauce auf den Reis.
- Wenn man in Japan zum Trinken ausgeht, muss man automatisch auch was Essen.
- In jap. Trinkhallen ist es Pflicht mindestens ein Essen zu bestellen.
- Wenn man jemanden in Japan besucht, zieht man sich vor der Haustür die Schuhe aus.
- Für die Toilette gibt es sogar Extra-Hausschuhe.
- Geschenke werden in Japan üblicherweise nie sofort geöffnet.
- Ungeduld ist in Japan keine Tugend und sollte somit unbedingt vermieden werden.
• Küche
Die japanische Küche ist reich an Delikatessen und vitaminreichen Speisen.
Sei es Wokgemüse, gebratene Ente oder Sushi. In fast keiner Region wird so schonend gekocht wie in Japan.
Gewürze und Zutaten werden sorgfältig ausgesucht und perfekt mit den Rezepten abgestimmt.
Auf Harmonie beim Essen wird sehr viel Wert gelegt und daher steht auch nur eine schlichte Tischdekoration im Vordergrund.
Selbstverständlich gibt es einige Gerichte usw. die ganz typisch für Japan sind. Ebenso wichtig sind die weiteren Zutaten, um die Gerichte zu verfeinern und perfekt
zu würzen.
Hier erhaltet ihr nun einen kleinen Überblick über verschiedene Speisen.
Ebenso auch Rezepte zum Nachkochen einiger Mahlzeiten, Saucen etc.
Japaner legen Wert auf frische Zutaten, eine schonende Zubereitung und einen authentischen Geschmack. Daher werden die Meisten Lebensmittel nur kurz gegart oder
sogar roh gegessen.
Die Würzmittel dienen nur dazu den Eigengeschmack eines Gerichts zu unterstützen – am liebsten mit Sojasauce. Also wird damit sparsam umgegangen.
Reis ist eines der Hauptnahrungsmittel, das fast zu jedem Essen gereicht wird. Daneben gehören Gemüse, Fisch und alle Arten von Meerestieren und -pflanzen zum
Speiseplan. Ebenso wichtig ist Japanern Fleisch und Tofu.
Wichtig ist, dass die Zutaten in der Regel alle in reiner Form gereicht werden und nicht im Gericht vermischt werden.
Zu den Höhepunkten eines Tages gehört in Japan das Essen. Die Speisen werden alle gleichzeitig gereicht und nicht wie wir es kennen, in verschiedenen Gängen.
Den Anfang macht meist eine klare Suppe in einer Schale mit Deckel. Sashimi oder Sushi werden daneben als Appetithäppchen gereicht.
Mehrere kleine, warme Hauptgerichte bilden das Herzstück eines jeden Essens. Dazu gibt es zwei bis drei Beilagen. (Gemüse, Salat oder Eingelegtes)
Selbstverständlich zusammen mit einer Schale gedämpften Reis und grünem Tee. Auf verschiedenen, kleinen Schälchen drapiert man die Beilagen.
Desserts sind in Japan eher unüblich und daher wird Sake, ein japanischer Reiswein, gereicht, der für eine wohltemperierte Stimmung sorgt.
Dieser wird in winzigen Porzellantassen angeboten.
Auch für die Reihenfolge beim Essen gibt es ein bestimmtes Ritual:
1. Hände waschen:
Da sehr viel Wert auf Sauberkeit beim Essen gelegt wird, liegt am Tisch ein warmes, feuchtes Tuch gereicht, damit die Person nicht aufs nächste WC verschwinden muss,
um sich die Hände zu waschen. Oshibori wird ein solches Tuch genannt.
2. Guten Appetit:
Bei uns heißt es "Guten Appetit!" zu Beginn einer Mahlzeit. In Japan "Itadakimasu". Übersetzt bedeutet es soviel wie "Ich fange an zu essen". Mit dem Spruch "Gochiso
sama deshita" (dt.: "Danke für den Schmaus".) beendert der Japaner seine Mahlzeit.
3. Prost!:
Bevor ein Japaner in den Genuss einen alkoholischen Getränk kommt, heißt es: "Kanpai" (dt.: "Prost!"). Sake und weitere alkoholische Getränke schenkt man sich
gegenseitig ein und es wird darauf geachtet, dass die Gläser der anderen immer voll bleiben.
Das eigene Glas lässt man sich selbst einschenken.
4. Schälchen auf Schulterhöhe:
Die Schalen werden in Japan zum Essen angehoben und auf Schulterhöhe gehalten, so fällt es wieder zurück in die Schale, wenn sich etwas vom Essen selbstständig
gemacht hat. Zum Essen werden die Deckel abgenommen und später wieder auf die Schale gelegt.
5. Suppe trinken:
Die Schale darf direkt an den Mund gehalten werden, da die Suppe getrunken wird. Mit den Stäbchen fischt man anschließend die festen Zutaten heraus. Ab und an gibt
es auch einen Keramiklöffel dazu. Die Suppe wird nicht wie bei uns als Vorspeise gereicht, sondern wird zusammen mit den anderen Gerichten verspeist.
6. Reis schaufeln:
Die Schale mit Reis wird in der einen Hand gehalten und die Stäbchen in der anderen. Der Reis ist extra klebrig, damit er als Reismasse mit den Stäbchen fassbar
ist. Die Sojasauce schüttet man niemals direkt über den Reis.
7. Nudeln löffeln:
Auch die Nudeln werden mit den Stäbchen gegessen. Sie werden direkt in den Mund gelöffelt. Auch diese Schale darf direkt am Mund gehalten werden und es ist erlaubt
dabei zu schlürfen.
8. Sushi dippen:
Sushi isst man zusammen mit Sojasauce. Das Sushi tunkt man mit der Belagseite mit den Stäbchen in ein anderes Schälchen, das mit Sojasauce gefüllt ist. Auch hier
gilt es niemals die Sauce direkt über das Sushi zu gießen. Ein großes Sushistück mit den Händen zu essen, ist erlaubt.
• Getränke
Alkoholische Getränke
Männer, sowie Frauen trinken in Japan sehr gerne Alkohol. Um dem Alltag und dem Druck zu entfliehen, betrinken sie sich in regelmäßigen Abständen hemmungslos.
Vermutlich als Entspannungsmaßnahme. Schlechtes Benehmen, welches auf Betrunkenheit zurückzuführen ist, wird in Japan schnell entschuldigt.
Bier
Die bekanntesten Biermarken sind Asahi, Suntory, Sapporo und Kirin. Erst seit kurzem wird in Japan auch begonnen lokal Bier zu brauen. Zuvor beherrschten die oben genannten Marken ausschließlich den Markt.
Das Bier ist erst im vergangenen Jahrunderts eingeführt worden und ist schon zum Lieblingsgetränk der Japaner geworden. Ausländer bestätigen die gute Qualität.
Ebenso überall erhältlich sind die bekanntesten Biermarken aus Deutschland.
Sake
Ein typisch japanisches Getränk ist der Reiswein, der schon über die Jahrhunderte hergestellt wird. Auch wenn der Bierkonsum dem der Sake übersteigt, ist es dennoch
das Standardgetränk zu Hause, in Restaurants, sowie Kneipen.
Oft sieht man ihn als Weihegabe bei Riten des japanischen Shinto. Ebenso spielt er bei Zeremonien und Festen eine wichtige Rolle.
Während der Mahlzeit wird Sake als Aperitif, aber auch als Digestif gereicht.
In der japanischen Küche wird er auch in vielen Marinaden und Soßen verwendet. Vergleichbar ist der Geschmack des Reiswens mit trockenem Sherry und kann beim Kochen
auch durch diesen ersetzt werden. Mirin, ein süßer Reiswein, der nur zum Kochen benutzt wird, ähnelt dem Sake sehr.
Ähnlich dem unseren bekannten Federweißer ist frischer Sake, der gerade erst gepresst wurde und zu gären beginnt.
Ein noch nicht vollständig gegorener Reiswein wird amazake genannt. Er wird beim Neujahrsfest und dem Puppenfest (Hina-Matsuri) gereicht.
Damit aus dem Gemisch von Wasser, Reis und Malz der Reiswein entsteht, dauert es 20 Tage. Er kann warm, sowie kalt gereicht werden. Im Sommer genießt man ihn auch
mit Eis.
Shouchu
Dieser 30prozentige Schnaps wird traditionell in Japan hergestellt. Normalerweise wird er aus Gerste, Kartoffel oder Zuckerrohr hergestellt. Man kann ihn jedoch auch aus Reis produzieren. In der Edo-Zeit verwendete man ihn als Desinfektionsmittel. Heutzutage ist er zum Modegetränk geworden. Es gibt zwei Varianten, in denen man ihn trinken kann.
Als Grog (oyuwari) oder als Longdrink mit Soda und Zitrone (chuhai).
Wein und importierte Spitiruosen
Japanische Weine gedeihen zum Beispiel in Hokkaido. Gepantscht werden diese oft mit importierten Weinen aus Südafrika und Osteuropa. Suntory, Manns und Mercian sind
große Weinhersteller. Auch wenn man einfach an Import-Weine gelangt, haben sie einen stolzen Preis.
Umehsu ist ein japanischer Wein aus der Ume-Pflaume. Auch dieser wird sowohl kalt, als auch warm angeboten. Er betont durch seinen süßen Geschmack und als besonderes
Highlight liegt am Boden der Flasche noch eine Ume. Da er sehr mild ist wird er oft von denjenigen komsumiert, die sonst keinen Alkohol verzehren. Neben der
Ume-Pflaume besteht er aus Zucker und Alkohol.
Aufgrund der Nachfrage von importierten Spirituosen sind die Preise sehr gestiegen. Hier wird deutlich wie die Japaner ihre Vorliebe in ausländische Marken in Geld
umsetzen. Whiskey erhält man fast überall. Diesen trinkt man gewöhnlich mit Wasser oder mit Eis.
Alkoholfreie Getränke
Kaffee
Kaffe kann man in Japan an jeder Ecke in einem Coffee-Shop trinken. Da er jedoch sehr teuer und bitter ist, sollte man besser zu einer Fastfood-Kette, wie zum
Beispiel Mister Donut gehen, um Geld zu sparen. Selbstverständlich gibt es heißen Kaffee auch in Japan. Wichtig ist in Japan nicht zu vergessen, dass man heißen
Kaffee möchte, wenn man ihn bestellt. Sonst besteht die Gefahr höchstwahrscheinlich einen auf Eis zu bekommen.
Tee
Grüner Tee (ocha) wird als Blatt oder Pulver verkauft. Bei Teezeremonien wird Pulver, der Matcha, verwendet.
Dieser besitzt auch gerade in Europa seinen Durchbruch.
Denn es gibt auch alternative Zubereitungsformen, wie Matcha-Latte und Matcha-Eis.
In Japan besticht dieser durch seine leicht grasig-frische Note.
Grüner Tee ist in drei Qualitässtufen vorhanden:
* gyokuro: die beste und teuerste,
* sencha: die zweitbeste Qualität,
* shincha: der neue Tee, hergestellt aus den ersten Blättern der Ernte, wird nur im Frühjahr verkauft
Einen dieser drei Stufen sollte man seinen Gästen servieren.
* bancha: dieser Tee wird aus den Blättern die für den sencha verwendet werden sollen, aussortiert und wird gewöhnlich zur Mahlzeit und in kleineren japanischen
Restaurants getrunken.
Weitere Teesorten:
* gemmaicha: grüner Tee gemischt mit geröstetem Reis (soll einen nussigen Geschmack besitzen)
* hojicha: gerösteter grüner Tee (ist weniger bitter als grüner Tee und hat ein etwas rauchiges Aroma)
* matcha: das ist ein pulverisierter grüner Tee (sehr bitter und wird eigentlich nur zur Teezeremonie verwendet)
Schwarzer Tee ist zwar von fast allen bekannten Marken in Japan erhältlich, wird aber sehr selten getrunken.
Oolong (uroncha) und Jasmin (jasumincha) sind zwei chinesische Teesorten, die man ebenfalls überall kaufen kann.
Bei Süßigkeiten muss man stets an sehr süße Leckereien denken, bestehend aus 90% Zucker… *Scherz* Aber sehr viel Zucker ist auf jeden Fall drin.
Nicht so in Japan: Japaner essen meist sehr gesund, und Süßigkeiten machen da keine Ausnahmen.
Die japanischen Süßigkeiten (wagashi) bestehen aus natürlichen pflanzlichen Rohstoffen, sehr ungewohnt für uns.
Die klassischen Süßigkeiten in Japan sind Senbei (Reiscracker) und Manju (Bällchen aus Mochi - gestampfter Reis) und Anko (Bohnenpaste).
* In der Teezeremonie werden auch Süßigkeiten gegessen, in Form von Okashi, denn der grüne Pulvertee (Matcha) schmeckt ziemlich bitter, so herrscht "Ausgleich".
Die Auswahl eines gut zur Jahreszeit passenden Wagashi zeigt das Bildungsniveau des Gastgebers.
* Und es gibt noch den "dicken Tee", dafür gibt es das Omogashi, welche meist mit roter Bohnenpaste (Anko), Zucker, Reismehl und Agar-Agar zubereitet wird.
* Higashi ist für dünnen grünen Tee. Der bunt gefärbte Zuckerkuchen spiegelt in seiner Gestaltung die Jahreszeiten wieder.
Unsere Süßigkeiten werden in Japan als Yogashi bezeichnet, darunter fallen unterschiedliche Dinge wie importierte Haribo-Tüten.
• Hanami
Das wichtigste Symbol der japanischen Kultur ist die japanische Kirschblüte. (jap. Sakura) Sie steht für die zerbrechliche weibliche Schönheit, sowie den Aufbruch.
Aber man kann auch davon lesen, dass die Kirschblüte für die Samurai ein Symbol für die Vergänglichkeit gewesen sein soll, aber da täuscht ma sich mit dem Tsubaki.
Der Anfang des Frühling wird durch die Zeit der Kirschblüte markiert, aber sie macht auch den Höhepunkt des japanischen Kalenders aus.
Eigentlich bezieht man sich auf die Blüten des Yoshino-Kirschbaums, sowie anderer Kirscharten in Japan.
Daher ist sie die offizielle Pflanze Tokios.
In Kyushu beginnt die Kirschblüte Mitte oder Ende März und geht dan wieder in Richtung Nordosten, bis sie Anfang Mai in Hokkaido ankommt.
In den Wettervorhersagen wird in dieser Peride die "Kirschbütenfront" angekündigt und man wird über den Verlauf der Blütezeit informiert, damit man über die in etwa
zehn Tage dauernden Blüte berichtet wird. Japan wird plötzlich in ein Meer von Farben getaucht. So wirkt Japan unwirklich schön, da die Kirschblüte fast die Hälfte
aller Laubbäume ausmacht.
Ca. 10 Tage stehen die Kirschen in der eigenen Gegend in Blüten und so feiern fast alle Bewohner mit ihren Freunden, Familien usw. ein Hanami in einem Park oder in
dafür gekennzeichneten Orten. Dafür benötigt man eine Unterlage um auf dem Boden zu sitzen, reichlich Bier oder Sake und O-Bento. Mit diesen Utensilien versammelt
man sich gemeinsam unter den Kirschbäume der Stadt. Besonders bei Studenten und Kollegen ist das abendliche Hanami nach Feierabend sehr beliebt.Manche Parks
bestrahlen die Kirschbäume daher bei Nacht.
Dieser warme Teil des Jahres klingt mit dem fallendem Herbstlaub aus.
Seit alters her findet man die Kirschblüte in unzähligen Gedichten und Liedern wieder. Ebenso stellen sie oft einen Hintergrund in Geschichten und Filmen wieder, die
eine bestimmte Stimmung erzeugen sollen.
Die Kirschblüte läd lediglich zum Spazieren gehen ein und hat besonders viele Blüten. Sie trägt keine essbaren Früchte. Wenn die Kirschbäume blühen, freut man sich
auf die wärmeren Temperaturen und lässt den kalten Februar hinter sich.
Im Frühling fühlt man langsam, dass die Kräfte der Natur erwachen.
Die Tradtion rund um das Hanami sowie die dazugehörigen Feste entstanden wahrscheinlich bereits um 710-784 in der Nara-Zeit. Schriftliche Aufzeichnungen darüber gibt
es aus der Heian-Zeit von 794-1185.
Das größte Hanamifest in Deutschland findet in Hamburg statt. Dazu versammeln sich zehntausend Menschen an der Alster und feiern gemeinsam die Kirschblüte. Das
Kirschblütenfest wird mit einem großen Feuerwerk beendet. Weitere Hanami Feste finden in Passau und Wolfsburg statt.
• Mode
Japan war immer ein Land, in dem sehr viel Wert auf traditionlle Kleidung gelegt wurde.
So ist das wichtigste Kleidungsstück der Japaner noch immer der Kimono, auch wenn er größtenteils nur noch zu festlichen Anlässen getragen wird.
Im Sommer tragen junge Japaner eine bequeme und leichte Art des Kimonos, den sogenannten Yukata.
Vor allem in der japanischen Jugend setzt sich im Alltag immer mehr der westliche Kleidungsstil durch.
In den letzten Jahren hat sich aber gerade bei japanischen Mädchen eine Mischkultur entwickelt.
Oft wird der Kimono mit westlichen Stilelementen kombiniert.
So tragen die Mädchen teilweise schlichte Kimonos mit modernen Schuhen und färben sich dementsprechend auch ihre Haare.
Auch die Schuluniform wurde von jungen Japanerinnen mittlerweile als chic anerkannt.
So laufen viele Mädchen auch noch in ihrer Freizeit in ihren Uniformen herum. Es ist in Japan keine Seltenheit, dass sich Mädchen sogar bei der Wahl ihrer Schule von
deren Uniformen leiten lassen.
In den letzten Jahrzehnten entwickelten sich gerade bei japanischen Mädchen und Frauen einige soziale Gruppierungen, die sich stark durch ihr Aussehen darstellen. So
gibt es z.B. die Gothic Lolitas, die Geishas oder die Ganguro Mädchen.
Seit kurzem setzt sich der sogenannte Wa-Stil bei Japanerinnen durch. Hierbei tragen die jungen Frauen sogar im Winter Miniröcke und Hotpants. Dazu werden lässige
Jacken, Kniestrümpfe und modere Schuhe getragen.
Hauptbestandteil der der Wa-Mode ist jedoch die Kombination von modernen und klassischen Elementen. Moderne Kleider und Tücher werden z.B. durch die
Indigo-Färbetechnik zu gestaltet, dass sie Kimono-Ähnlich wirken.
Auf Shirts oder Mützen werden häufig japanische Motive wie Kranich oder Schildkröte gedruckt, um dadurch Langlebigkeit zu symbolisieren.
Der Wa-Style wurde mittlerweile von europäischen Modedesignern entdeckt und erobert somit immer mehr die westliche Welt.
• Sport
Die Japaner sind ein sehr sportbegeistertes Volk. Sie zählen Sport, als Zuschauer sowie auch als Teilnehmer, zu einer ihrer beliebtesten Freizeitaktivitäten.
Die beliebtesten Sportarten basieren auf der traditionellen japanischen Kultur. Hierzu zählen z.B. Kampfsportarten wie Judo oder Sumo.
Aber auch moderne Mannschaftssportarten, wie Baseball oder Fußball halten immer mehr Einzug in die japanische Gesellschaft. Für Trendsportarten begeistern sich die
Japaner auch sehr gern. So folgen sie gern der jeweiligen, grad angesagten Modesportart.
Hierzu können Yoga oder BMX aber auch Extremsportarten wie Bungee Jumping oder ähnliches zählen.
Die Entwicklung des japanischen Sportes
Bogenschießen und Jagen zählen zu den ältesten in Japan betrieben Sportarten. Früher, in der Jomon-Zeit diente beides rein dem Nahrungserwerb.
In der Ausuka-Zeit bildete sich eine gesellschaftliche Elite, die es sich leisten konnte beides zum Zeitvertreib zu veranstalten.
Sumo ist ebenfalls eine alte Sportart, die sich auf Ringkämpfe zurückführen lässt, die zwischen zwei Dörfern ausgefochten wurden.
Heute ist Sumo eine traditionelle Sportart, die auch bei religiösen Festen ausgeübt wird.
In der Kamakura-Zeit dienten Übungen im Reiten, Bogenschießen und Schwertkampf der Vorbereitung auf den Kampf.
Hiefür wurde auch eigens das Yabusame erfunden. Hierbei handelt es sich um einen Wettkampf im berittenen Bogenschießen. Äußerst beliebt in dieser Zeit war auch das
Inuoimono, eine Hetzjagd mit Hunden.
In der Sengoku-Zeit, wurde durch die Einführung westlicher Feuerwaffen, das Schießen zu einer beliebten Sportart, welche ebenfalls der Übung für den Krieg diente.
In dieser Zeit wurde auch die Ninja-Ausbildung sportlich geprägt, mit Techniken wie Fassadenklettern und dem Werfen von Shuriken.
In der friedlichen Edo-Zeit bildeten sich einzelne Kampfschulen.
Innerhalb einer Schule maßen die Kämpfer ihre Fähigkeiten mit dem Holzschwert im Bokuto und im 18. Jahrhundert wurden das Bambusschwert und die Schutzrüstung
erfunden, die auch heute noch im modernen Kendo verwendet werden.
Während der Meiji-Restauration kamen Ausländer nach Japan und brachten den modernen Sport, der sich in dieser Zeit in Europa und den USA entwickelte, mit sich. So
wurde z.B. auch der stets beliebte japanische Baseball eingeführt. Ebenso beliebt wurde in dieser Zeit der Fußball.
In den 1920er Jahren fand die erste Professionalisierung im Sport statt, mit der Schaffung der ersten Profi-Baseballmannschaften. In dieser Zeit kam aber auch die
Wandervogel-Bewegung nach Japan und machte das Wandern sehr populär.
Mit der Einführung des Fernsehens wurden Sportübertragungen in Japan sehr beliebt, vor allem Boxen, Sumo, und natürlich Baseball.
Erster sportlicher Höhepunkt der Nachkriegszeit waren dann die Olympischen Sommerspiele im Jahr 1964. Die Olympischen Winterspiele 1972 sorgten hingegen für einen
Boom des Wintersports.
1993 wurde die landesweit erste japanische Profi-Fußballliga, die J-League, ins Leben gerufen und erfreut sich bis heute stets großer Beliebtheit, was zusätzlich
2002 durch die Fußball Weltmeisterschaft im eigenen Land unterstützt wurde.
Zu den beliebtesten Sportarten in Japan zählen heute:
Baseball, Angeln, Kampfsport, Fußball, Golf, Bergsteigen, Formel 1, Synchronschwimmen, Surfen und Tauchen, Cheerleading,Fitness
• Jugend
Die heutige Jugend in Japan ist weit ab vom traditionellen Leben.
Mitte der 80er Jahre bahnte sich bereits der Wandel in der japanischen Jugendkultur an.
Für sie sind die traditionellen Symbole wie Kimonos,Kirschblüten ud Geishas weit in die Ferne gerückt.
Jugend-Schul-Kultur
Die jungen Japaner verbringen ihre meiste Zeit in der Schule. Daher spricht man kaum noch von Jugendkultur, sondern eher von Jugend-Schul-Kultur.
Die Japanerinnen und Japaner sind selbst in ihrer Freizeit bis spät in die Abendstunden mit schulischen Aktivitäten beschäftigt. Sei es mit ihren Hausaufgaben, in
Nachhilfekursen oder sie sind im Schulsport beteiligt.
Einige Jugendliche kommen selbst in ihren Ferien nicht von der Schule los.
Bereits in "Sailor Moon" fällt dieser Leistungsdruck in den ersten Episoden der Serie auf, da Ami Mizuno in einen Kurs für Begabte geht (Crystal Seminar), um selbst
nach der Schule weiterzubüffeln.
So ist die Entwicklung der jungen Japaner durch eine von den Erwachsenen festgelegten und überwachten Zeitrahmen vorgegeben.
Diese Erziehung beginnt schon meist vor ihrer Geburt, da die werdenden Mütter Bücher lesen, mit denen sie lernen, durch bestimmtes Training gezielte Gehirnregionen
der Babys zu fördern.
Selbst für die Aufnahme im Kindergarten stehen die Kids schon vor ihrer ersten Aufnahmeprüfung, um sich auf die kommende Prüfungshölle einzustellen.
Ab diesem Zeitpunkt stehen sie bereits unter Drill, Prüfungsangst und Lerndruck.
Den Kindern, die dieser Lernstress erspart werden soll, sei es durch fehlendes Geld oder durch Elternliebe, wird eine berufliche Zweitklassigkeit besiegelt.
Nur diejenigen, die die besten Unis und Schulen besuchen werden lebenslange und bestbezahlte Arbeitsplätze garantiert.
Dieser Bildungsboom hat selbstverständlich seinen Hintergrund.
Auch in Japan steigen die Arbeitslosenzahlen und nur wer eine gute Ausbildung erfährt oder die dementsprechenden finanziellen Mittel besitzt, um sich weiter zu
bilden, erhält eine lebenslange Anstellung.
Somit versuchen die Eltern ihre Kinder durch die zu ihrer Verfügung stehenden Mittel zu fördern.
Dadurch erlernen die Jugendlichen es aber nicht selbst Entscheidungen zu treffen oder Konflikte zu lösen. Denn in Japan ist es unvereinbar mit dem Streben nach
Glück und Harmonie.
In der Erziehung zählt der Gehorsam, die Nachahmung und die Unterwerfung.
Besonders diese Faktoren scheinen der Anlass zum Wandel der japanischen Jugendkultur zu sein, da sich das nicht jeder gefallen lassen möchte und mancher
Jugendlicher nach eigenem Dasein und Individualismus strebt.
Rebellion zum Erhalt des Individualismus
Die japanische Jugend orientiert sich immer mehr an der westlichen Welt, um gegen die japanische Eriehung zu rebellieren.
Da sich Arbeitslosigkeit und Perpesktivlosigkeit innerhalb der jungen Leute breit macht, versuchen sie sich dem Anpassungsdruck zu widersetzen, dem Einheitsbrei zu
entziehen und sich weiterzuentwickeln.
So hat sich eine Jugendkultur entwickelt, die sich durch moderne Technologien und Medien prägen lässt.
Somit nutzen die Jugendlichen ihre wenige Freizeit, um sich bei McDonalds zu treffen, um dort gemeinsam Hausaufgaben zu machen und später gemeinsam shoppen gehen zu
können.
Um ihren Hunger auf einer solchen Shopping-Tour zu stillen, gönnen sie sich die ein oder andere Mahlzeit in einem sogenannten Curryreis-Laden.
Ganguro Mädchen
Gut gestärkt geht es dann weiter durch Shibuya, Harajuku oder Shinjuku. Das sind die Stadtteile Tokios, die besonders bei Jugendlichen angesang sind, weil sie dort
viele Designer-Geschäfte, Modeläden und Cafes besuchen können.
Ebenso ist die dort herrschende Atmosphäre sehr angesagt unter den jungen Leuten.
In diesen Stadtteilen läuft man vor allem denjenigen über den Weg, die sich besonders durch ihr optisches Erscheinungsbild hervorheben und aufmerksam machen wollen.
Eine Gruppe nennt man "Ganguro". Sie stechen durch folgende optische Hauptmerkmale hervor: Gebleichte Haare, kurze Röcke und Plateaustiefel. Ebenso fallen sie durch
ihr starkes Make Up auf. Das Gesicht erscheint in einem unnatürlichen braun und ihre Augen- und Mundpartien betonen sie durch helle Pastelltöne.
Gan steht für Gesicht und guro für schwarz.
Die meisten Jugendlichen gehören einer Gruppe an, in der alle genauso auffällig gekleidet sind. Somit wird aus der angestrebten Individualität wieder der gewohnte
Gruppenzwang.
Die Jibetarian
Bei weiteren Spaziergängen durch Tokio begegenet man den Jibetarian. Es ist eine Jugendbewegung, die etwas aus vollster Überzeugung tut. Sie setzen sich dort hin,
wo es ihnen gerade gefällt. Sei es auf schmutzigen Plätzen oder Bahnsteigen.
Damit wollen die Jugendlichen provozieren und im reinlichen Japan die Tradition nach Reinlichkeit missachten.
Heute finden es die jungen Japaner einfach nur cool und sehen es als weiteren Schritt der Verwestlichung an.
Anbetung von Idols
Auch in Japan schwärmen die Jugendlichen für ihre Superstars. Dort nennt man sie Idols.
Man erhält jede Menge Merchandise-Artikel, neben der Musik oder den Filmen. Diese Idols werden absolut angehimmelt und umschwärmt.
Die meisten Idols gehen aus dem J-Pop und J-Rock Bereich hervor. (Zum Beispiel Ayumi Hamasaki & Utada Hiakaru)
Abtauchen in virtuelle Welten
Um dem langweiligen Alltag zu entkommen, gibt es in Tokio das Elektro-Viertel. Dort können sich die Japaner an Computer- und Konsolenspielen austoben.
Da die Unterhaltungsindustrie immer mehr Produkte auf den Markt wirft, wird es den Jugendlichen immer einfacher gemacht in virtuelle Welten zu flüchten.
Ebenso ist es in sein Handy mit allerlei Schnickschnack zu schmücken. Seien es Maskottchen, Figuren oder allerlei Blinkies.
Das Handy wird zum Statussymbol und ersetzt für viele Jugendliche den Computer, das Buch und den Fernseher. Manche tauchen sogar soweit ab, dass sie völlig verfremden und Kontakt zu anderen Menschen verlieren.
Besonders beliebt sind Abo-Dienste. (z.B. Horoskope, die direkt auf das Handy verschickt werden)
So kann man durchaus erkennen, dass sich die Japaner immer mehr an der westlichen Welt orientieren, in der sich langsam das Asienfieber und der Mangakult verbreitet.
• J-Rock
J-Rock ist die Kurzform für Japanese Rock Music und ist die übliche Bezeichnung für die einheimische Rockmusik in Japan.
Ausserhalb Japans wird unter dem Begriff J-Rock alles zusammengefasst, was an moderner, japanischer Rockmusik Europa und die USA erreicht.
In Japan selbst hingegen wird die Musik eher anders unterschieden, da die Japaner ihre Musik im Vergleich zu westlichen Kulturen in viel mehr Stile unterscheiden.
So verbinden manche Bands Elemente aus dem Pop-, Rock-, Metal- und Klassikbereich mit zahlreichen anderen Komponenten, die sich teilweise Album zu Album gewaltig
unterscheiden und somit keine definitive Stilzuweisung zulassen.
Eines der wichtigsten Elemente von J-Rockmusik sind Shred-Elemente mit schnellen und
hohen Gitarrensoli.
Die Entwicklung des J-Rock begann mit dem Einfluss, bedeutender, westlicher Künstler, wie z.B. Bob Dylan, Jimi Hendrix, den Beatles oder den Rolling Stones.
Im Gegensatz zu den westlichen Interpreten, wollten die bekanntesten japanischen Musiker der 60er und 70er Jahre, wie z.B. Kosugi Takehisa oder Haino Keiji komplett
Drogenfrei bleiben und spiegelten somit ein sauberes Image wieder.
Die ersten japanischen Rockbands begnügten sich damit erst einmal ihre westlichen Vorbilder zu imitieren. Bands wie The Golden Cups, The Tempters oder The Mops
spielten ähnlich psychedelischen Rock, wie Led Zeppelin oder Pink Floyd.
Im Laufe der 70er Jahre teilte sich die Musikszene immer mehr auf und es entstanden Bands und Künstler im Bereich des Folk Rock, wie z.B. Magical Power Mako.
Auch im Progressive Rock gründeten sich viele Bands. Die bekanntesten waren After Dinner und YB02.
Seit den 80ern entstanden in Japan immer mehr Alternative- und Gothic Rock Bands,
die sich auch stark an der europäischen New- und Darkwave-Szene orientierten.
Die bekannteste Band aus dieser Zeit ist X-Japan. Rund um diese Band entwickelte sich in Japan die populäre Visual Kei-Bewegung. Hierbei handelt es sich um keinen
eigenen Musikstil, sonder um die Einbindung von Musik in einem ästhetischen Gesamtkonzept, mit einem Hauptaugenmerk auf die Optik, die auf der Bühne präsentiert
wird.
Der Großteil der Visiual Kei Bands findet sich jedoch wirklich im härteren und düsteren Musikbereich.
Bands wie Malice Mizer, The Gazette, Dir en Grey und D’espairs Ray gehören zu den bekanntesten Vertretern dieser Bewegung.
Ende der 90er Jahre schafften es sogar einige dieser Bands in den westlichen Ländern erfolgreich zu touren.
Durch den Japan-Boom, den Mangas und Animes in Europa entfachten, wurden die Grundsteine für den Erfolg Japanischer Rockbands gelegt.
Die Texte der J-Rock-Songs sind sehr vielfältig und können sehr poetisch sein.
Viele Songwriter gehen nach dem traditionellen Muster japanischer Poesie vor.
Die meisten japanischen Rock-Songs handeln von der Liebe. Sehr viele Lieder erzählen auch unverblümt und direkt von Sex. Viele japanische Künstler nehmen kein Blatt
vor den Mund und schreiben ihre Texte sehr eindeutig.
Anders, als im westlichen Musikbusiness, schreiben in Japan die Sänger größtenteils ihre Songs alle allein, ohne die Hilfe ihrer Bandkollegen oder gar von
Produzenten.
Die Sänger der Bands sehen es als Privileg an, den Text zu schreiben, auch wenn die Musik an sich von anderen komponiert wurde. Japanische Songs reimen sich auch
vergleichsweise sehr selten.
Der große Einfluss der westlichen Bands lässt sich heute noch immer stark an vielen japanischen Rocksongs erkennen. Viele Lieder tragen englische Titel, auch wenn
sie komplett in japanisch gesungen werden. Häufig jedoch kommt es vor, dass in japanischen Liedern vereinzelnd englische, deutsche, spanische oder russische Worte
eingebunden sind.
• J-Pop
J-Pop ist in den 90er Jahren aus dem J-Rock hervorgegangen.
Es ist ebenso ein sehr weit gefasstes Musikgenre, welches sich stark von den japanischen Medien beeinflussen lässt.
Der J-Pop besitzt seine eigene Form der Aussprache.
So werden einige japanische Wörter anders ausgesprochen,
damit sie „englischer“ klingen.
Genau wie im J-Rock, werden aber auch im J-Pop häufig englische, deutsche oder spanische Wörter mit in die Texte eingebunden.
Durch die Macht der japanischen Medien entwickelte sich der
J-Popmarkt zum zweitgrößten Musikmarkt, hinter dem der USA.
Im europäischen Raum ist J-Pop vermehrt bei Anime-Fans beliebt, da viele bekannte japanische Komponisten und Bands bei der Musik von Animeserien mitwirken.
Häufig sind die prominenten Anime-Synchronsprecher ebenfalls berühmte J-Pop-Künstler.
Diese Art des J-Pop wird Idol-Pop genannt.
Beim J-Pop werden komplexere Arrangements und Melodien verwendet, also in der westlichen Popmusik.
Auch werden häufiger synthetische Klänge benutzt.
Diese Komplexität findet man sogar schon in japanischen Kinderliedern wieder, da die Japaner ihre Kinder schon im frühen Entwicklungsstadium musikalisch bilden
wollen.
Die bekanntesten J-Pop Künstler sind Ayumi Hamasaki, Naoko Hamazaki, Puffy AmiYumi und Gackt.
Seit 2006 machten die 4 Mädchen von Shanadoo in Europa auf sich aufmerksam.
Vor allem mit ihrem Song „King Kong“ eroberten sie in Deutschland die Charts.